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Steckbrief Kulturelle Bildung und Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Kulturelle Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Das WALUBO-Projekt lässt sich aufgrund seiner Inhalte und Ausgestaltung sowie seiner Zielesetzung den beiden Feldern der kulturellen Bildung und der Bildung für Nachaltige Entwicklung zuordnen.

Vom Partnernetzwerk Kulturelle Bildung und Kulturpolitk, einem Netzwerk des UNESCO-Weltaktionsprogrammes "Bildung für nachhaltige Entwicklung" wurde ein Raster erarbeitet, das die für die beiden Felder wichtigsten Kriterien enthält. Wie das WALUBO-Projekt in den beiden Feldern verortert werden kann, lesen Sie kurzgefasst im nachfolgenden Steckbrief.

 

 

Steckbrief

Titel des Vorhabens

Unsere Reise ins WALUBO-Land

Berichterstatter*in

Klemens Gieles

Zielgruppe/n, Kontext

Grundschulkinder der 2ten bis 7ten. Klasse, Eltern, Großeltern; Erwachsene, die Kinder begleiten, Lernmoderatoren insbesondere in der Freizeitbetreuung, Lehrer und andere Multiplikatoren;

Finanzierung

Preisgeld, Spende, privat,

Ansatz (Grundidee, Arbeitsansatz oder Vision des Projektes)

Eine Empathie fördernde, fantasievolle und illustrierte Erzählung bereitstellen, die als Kristallisationsmedium und künstlerischer Leitfaden zu eigenem, visionärem nachhaltigen Handeln anregt und dabei nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Anregungen für Leser und Multiplikatoren enthält, dem Erzählten im eigenen Lebensumfeld nachzuspüren und nachhaltige Themen in künstlerische Aktivitäten umzusetzen.

Was ist daran Kulturelle Bildung (KuBi)?

Die Erzählung selbst besteht aus Kunstformen der Literatur (erzählender Text), bildenden Kunst (Illustration) und Musik (WALUBO-Lied).

Offenheit und Interessenorientierung: Auswahl der Themen und daraus generierte Handlungen bzw. Umsetzungen erfolgen durch die Leser, Hörer und Multiplikatoren, die zudem noch angeregt werden, ihre Ideen auf einer Internet-Plattform zur Verfügung zu stellen.

Ästhetische und künstlerische Erfahrung: In den Umsetzungen in künstlerische Formen erfahren die Aktiven Selbstwirksamkeit.

Stärkenorientierung und Fehlerfreundlichkeit: In den künstlerischen Aktivitäten können Stärken und Schwächen gefunden und erprobt werden.

Partizipation: In der Erzählung leben die Kinder das Prinzip der Partizipation. An die Protagonisten im Text gerichtete Aufgaben werden gemeinsam gelöst. Das soll sich vorbildhaft auf die Umsetzungen in realen Aktivitäten übertragen. Der Grad der partizipativen Gestaltung der Umsetzungen in künstlerische und BNE-Aktivitäten liegt in den Händen der Leser und Multiplikatoren.

Vielfalt: Die Erzählung bietet eine große Vielfalt an Themen und einige Beispiele zur Umsetzung. Sie können weitergesponnen oder ergänzt werden.

Selbstgesteuertes Lernen in der Gruppe: wird durch Leser und Multiplikatoren ermöglicht. Höchster Grad ist, wenn die Kinder eigenständig in ihrem Lebensumfeld aktiv werden.

Zusammenarbeit von Kindern und Jugendlichen mit professionellen Kulturpädagogen*innen und Künstler*innen: Eine solche ist durch die Erzählung erwünscht. Beispiel ist das WALUBO-Lied, das von Kindern in Zusammenarbeit mit ihrem Musiklehrer getextet, komponiert und eingespielt wurde.

Öffentlichkeit und Anerkennung: Ausstellungen, Filmbeiträge, Presse, Radio und andere Formen von Präsentationen sollen durch professionelle Kulturpädagogen*innen und Künstler*innen initiiert und betreut werden. In der Erzählung erfolgt die Anerkennung des künstlerischen Schaffens der Klasse 2a durch Zuspruch des Siegespreises im Malwettbewerb, nämlich die Reise ins WALUBO-Land.

Was ist daran Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)?

In der Erzählung selbst sind es die Schilderung ökologischer, ökonomischer und sozialer Zusammenhänge sowie eingearbeiteter Experimente und Partizipation in der Handlung der Protagonisten. Alle Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz sind eingearbeitet.

Von den zehn Qualitätskriterien der BNE werden folgende in der Erzählung aufgegriffen:

  • Natur als Lebensgrundlage,
  • die Idee weltweiter gleichwertiger Lebens- und Gestaltungsmöglichkeiten,
  • Verantwortung gegenüber künftigen Generationen
  • Zusammenführung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte,
  • die Lebensgestaltung im Sinne nachhaltiger Entwicklung greifbar machen,
  • zwischen Bewahren und Verändern abwägen, um zukunftsfähig zu entscheiden, dies allerdings nicht nur rational, sondern auch intuitiv,

In der Umsetzung werden diese Qualitätskriterien ebenfalls adressiert und mit folgenden ergänzt:

eigene Haltungen hinterfragen,

Lernen begleiten und Beteiligung ermöglichen,

Aus einer Methodenvielfalt Geeignetes auswählen,

Informationen kritisch bewerten (Anmerkung Klemens Gieles: altersgerecht)

Qualitätsmerkmale

 

Welche Fähigkeiten werden vor allem gefördert?

Wahrnehmen, Analysieren /Interpretieren, Handeln / Gestalten, kritisch Urteilen / Bewerten, Kommunizieren, Kooperieren, Visionieren, Lesen,

Welche Einstellungen werden vor allem gefördert?

Empathie, Solidarität, Bereitschaft zum Engagement, Verantwortungsbewusstsein, Offenheit, aktives Handeln,

Wird Wissen erarbeitet / vermittelt?

Wissen wird in erzählten Episoden auf fantasievolle und humorvolle Art und Weise sowie in einem Glossar altersgerecht vermittelt. Gewollt ist eine nicht allzu einfache Sprache sowie komplex und in Anlehnung an die Natur ausgearbeiteten Illustration (kein Comic-Stil), wobei die komplexen Zusammenhänge natürlicher und gesellschaftlicher Lebensformen und abiotischer Voraussetzungen als roter Faden beschrieben werden.

BNE im Vorhaben

 

Welchen Begriff von Nachhaltigkeit verfolgt das Beispiel?

In Ansätzen den ökologischen, politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen. In der Erzählung wird der Begriff der Nachhaltigkeit kindgerecht einfach und als zukunftsorientierte Lebensweise definiert, in der „alle gut leben können“.

Was sind die Schlüsselthemen?

Verträglicher Umgang mit Ressourcen, Verteilungsgerechtigkeit, Klimawandel, Lebensstile, Konsum, Diversität, Demokratie, darüber hinaus Gesundheit, Entstehung, Funktionen, Gefährdungen von Ökosystemen (Wasser, Luft, Boden = WALUBO)

Explizit adressierte SDGs1?

2. Ernährung sichern; bessere Landwirtschaft (Erzählung Kap.: Im Umweltgarten, Information von Landwirten, Heilung von der Bifuschnema-Seuche)

3. Gesundes Leben für alle (Erzählung Kap.: Im Reich des Wassers, im Reich der Luft, im Reich des Bodens, Im Umweltgarten (hier explizit die Heilung umwelt- und selbsschäflichem Verhalten im Wutzam-Krankenhaus, Kap.: In der Stadt (Unterkapitel Der Große Rat, Verbunden in tiefster Entspannung);

4. Bildung für alle (Erzählung: eine Reise einer Schulklasse; Website: offene Lernangebote, die von externen Quellen (z.B. Kindern, Pädagogen) gestellt werden; Glossar;

5. Gleichstellung der Geschlechter; in der Erzählung ist dies ein roter Faden;

6. Wasser; Erzählung Kap. Im Reich des Wassers

7. Nachhaltige und moderne Energie; Erzählung Kap. Im Reich des Bodens, Energiequellen;

11. Nachhaltige Städte und Siedlungen; Erzählung Kap. In der Stadt

12. Nachhaltiger Konsum; Kap. In der Stadt (Unterkapitel Der Reichtum von Wertstofftal);

15. Landökosysteme schützen; Erzählung: überhaupt Ökosysteme schützen „Wasser-Luft-Boden“ und alles darin Befindliche;

16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen; Erzählung Kap. In der Stadt, Unterkapitel Der großen Rat;

(ggf.) Mit welchen Narrativen wird gearbeitet?

Es liegt in Eurer Hand, Ihr seid die Macher einer nachhaltigen Gesellschaft. Macht euch auf den Weg. Alles ist untrennbar miteinander verbunden und kann nicht getrennt werden.

Potenziale

 

Potenziale – Welche Indikatoren lassen sich aus diesem Vorhaben an der Schnittstelle guter KuBi / guter BNE ableiten?

Förderung/Entwicklung von Partizipation, Wertschätzung, Gestaltungskompetenz (vollumfänglich alle Teilkompetenzen), Offenheit, Selbstwirksamkeit, Lernzielfreiheit;

Potenziale – Welcher Anregungscharakter steckt in dem Vorhaben für andere Akteure?

Lernen durch Nachahmung, Umsetzung von Erzähltem in künstlerische Ausdrucksformen, Anregung des Forscherdrangs, Lernen mit allen Sinnen, Entwicklung und Weiterentwicklung der Inhalte in neuen Kontexten,

Alternativen / mögliche Weiterentwicklungen / weiterführende Ideen

Auf www.walubo-land.de: Erzählte und illustrierte Handlungsanleitungen von Multiplikatoren; Entwicklung und Bereitstellung von Spielen, Basteleien, Experimenten;

Beispieldarstellungen von WALUBO-Land Aktivitäten;

Begleitschriften für Multiplikatoren; künstlerische Umsetzungen von Nachhaltigkeitsthemen für andere Jahrgangsstufen z.B. als kurze Videos, Berichte der Akteure, gezeichnete Aktivitäten,

Erzählung: Lesungen mit „Programm“, Veröffentlichung als E-Book, Hörspiel, Musical, Film,

Offene Fragen / kritische Anmerkungen

Das Projekt steht mit Veröffentlichung der Erzählung am Beginn seiner Möglichkeiten. Es wurde im Schulunterricht und in Freizeiteinrichtungen erprobt. Zukünftig hängt die Weiterentwicklung davon ab, inwiefern sowohl die Öffentlichkeit als auch die Multiplikatoren auf das Buch und die Möglichkeiten der Darstellung eigener Aktivitäten und der der Leser zurückgreifen.

Bei steigender Nachfrage muss die zur Zeit noch in Personalunion geleistete Arbeit institutionalisiert werden. Hierzu hat der Berichtende das Label WALUBO-PubliPäd gegründet.

 

1SDGs that can be related to culture and education:

  • Goal 3: “promote well-being”
  • Goal 4: “ensure inclusive and equitable quality education and promote lifelong learning opportunities”
  • Goal 4.7 “By 2030, ensure that all learners acquire the knowledge and skills needed to promote sustainable development, including, among others, through education for sustainable development and sustainable lifestyles, human rights, gender equality, promotion of a culture of peace and non-violence, global citizenship and appreciation of cultural diversity and of culture’s contribution to sustainable development.”
  • Goal 9: “foster innovation”
  • Goal 11: “make cities and human settlements inclusive, safe, resilient and sustainable”
  • Goal 11.4: Strengthen “efforts to protect and safeguard the world’s cultural and natural heritage.”
  • Goal 12: “ensure sustainable consumption and production patterns”
  • Goal 16: “promote peaceful and inclusive societies for sustainable development.”

 

Über die Bedeutung von Emotionen und Empathie für gelingende Nachhaltigkeitstransformation lesen Sie auf der Seite der

Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (bkj)

KÜNSTE BILDEN UMWELTEN – Kulturelle Bildung für nachhaltige Entwicklung

http://www.kuenste-bilden-umwelten.de/einblick-in-den-diskurs/ein-gespraech-mit-klemens-gieles.html