Ein buntes Band für unser Land
Liebe Freunde des WALUBO-Landes,
es gibt Neues zu berichten.
Unter dem Projekttitel „Ein buntes Band für unser Land“ wurde das WALUBO-Land als eines von vier Modellprojekten an der Schnittstelle von Umwelt, Kultureller Bildung und Heimat von der Akademie der kulturellen Bildung in Remscheid ausgewählt. Im Herbst 2021 dürfen wir zusammen mit den Kindern und der gesamten Schulfamilie der Ascapha-Schule in Mainaschaff und mit Unterstützung der Gemeinde Mainaschaff, vertreten durch den 1. Bürgermeister Moritz Sammer, auf der Grundlage der Erzählung Themen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung in künstlerischen Prozessen gestalten.
Das Modellprojekt wird kreative, politische oder theoretische Aspekte zu Umwelt, Kultureller Bildung und Heimat beinhalten. Ziel ist es, geeignete Konzepte für Angebote in Einrichtungen der Kulturellen Bildung und Umweltbildung zu entwickeln. Die Modellprojekte werden vom 17.11. – 19.11.2021 im Rahmen einer Tagung in der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid vorgestellt.
Die Kinder werden ihre Zukunft auf so ganz andere Weise zu Tage fördern als mit den ansonsten vertrauten Lernmethoden.
Offenheit ist das Grundprinzip des Modellprojekts. Die Schüler*innen dürfen, ja sollen sich selbständig Themen suchen und den Gestaltungsprozess ausführen. Eltern und literarisch Begeisterte werden den Kindern Texte und Inhalte aus dem WALUBO-Buch vorlesen. Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen.
Begleitet werden die Schülerinnen und Schüler in den kreativen Phasen neben den Lehrer*innen der Schule von externen Künstler*innen und Nachhaltigkeitspädagog*innen.
Dazu die Rektorin der Schule Frau Moritz-Steigerwald: „Im allgemeinbildenden Schulsystem wird die Grundlage für den weiteren Bildungsweg geschaffen. Die aktive Beschäftigung mit bildender Kunst, Musik, Theater vermittelt einen ganz eigenen Zugang zur Welt. Ästhetische Erfahrungen helfen dabei, eine Haltung für kulturelle Diversität und Heterogenität zu entwickeln. Sie wecken Begeisterung für kulturelle Bildung und können so Fertigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten fördern. Dies käme insbesondere unseren Schülerinnen und Schülern entgegen, die über wenig deutsche Sprachkenntnisse verfügen und dennoch so viel zu sagen hätten.“
Wie der Heimatbegriff neu gedacht werden muss, hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) in eine Formel gepackt: „Kultur+Nachhaltigkeit=Heimat“. Viele der Mainaschaffer Schülerinnen und Schüler und natürlich deren Eltern haben einen Migrationshintergrund mit einer anderen Sprache als Deutsch. Einige von Ihnen sind durch Flucht traumatisiert.
„Nachhaltigkeit braucht Heimat – auch im übertragenen Sinne – eine kulturelle Heimat in Form kultureller Narrative und Gestaltungsvisionen für heutige und kommende Generationen. Eine kulturelle gestalterische Perspektive begreift Nachhaltigkeit als Vision und nicht als Schadensbegrenzung. Die kulturelle Dimension der Frage, wie wir in Zukunft leben wollen und wie wir dies erreichen können, ist motivierender. Oftmals entwickeln sich hierdurch alternative Gestaltungswege, vor allem wenn diese nicht nur ökologische Perspektiven, sondern weitere, wie die humane, mit einbeziehen“, so Prof. Dr. Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung (Zitat der Pressemitteilung des Nakubi-Projektes).
Das Modellprojekt ist als Gewinnerprojekt aus dem Ideenwettbewerb „Kultur+Nachhaltigkeit=Heimat“ des Rates für Nachhaltige Entwicklung hervorgegangen.
Klemens Gieles, Mainaschaff 15.10.2021